Der DISKOS von PHAISTOS und die Glaubwürdigkeit eines überzeugenden Textes
Der Diskos gilt bei vielen Indogermanisten als unlösbar,
doch bei näherer Betrachtung erkennt man, dass als Endung die
Kombination des Schildbuckels mit dem Helm (mit Busch) sehr
häufig vorkommt (vor allem auf der Seite A), woraus sich auf
die typisch griechische Endsilbe -os schließen lässt
(
und
).
Man kann also den Diskos als eine Kombination von Bilder- und Kammkreuzworträtsel ansehen,
bei der durch das Bild die Angabe gemacht wird:
„Suche griechisches Wort für....”,
wobei der Anfang des Lösungswortes einen oder zwei Buchstaben zum gesuchten Text beisteuert.
Es gelten natürlich alle Regeln, die beim Lösen von Kreuzworträtseln anzuwenden sind,
aber auch alle Erkenntnisse, die man dabei gewinnen kann.
Eine davon ist: Je kürzer der Textausschnitt, desto mehr
Lösungsmöglichkeiten, je länger ein gelöster Text, umso sicherer
das Ergebnis.
Oder anders: Ein Bild als Buchstabe ist noch mehrdeutig,
wird aber im Wortzusammenhang stark fokussiert. Durch sein Auftreten
an mehreren Stellen wird es in seiner Bedeutung festgelegt.
Kriterium für die richtige Lösung ist natürlich der sich
ergebende Text, und der ist überzeugend.
Warum nun meine Interpretation des Diskos von den Indogermanisten
nicht anerkannt wird, lässt sich rational nicht erfassen.
Ihr Einwand, dass es zur Zeit des Diskos das Alphabet noch
nicht gegeben habe, schon gar nicht die Minuskelschrift, ist
eine unbeweisbare Behauptung, denn kein Schriftfund besagt etwas
über die Zeit vor seiner Entstehung.
Die Beweiskraft eines authentischen Textes ist allemal stärker als die der Deutung von jüngeren
Schriftfunden, die schon durch ihre Natur dem Zufallsprinzip unterworfen sind.
Die Annahme, ich könnte einen minoischen Text umgedeutet
haben, entbehrt jeder Grundlage, denn der Diskos macht folgende Vorgaben:
1. für jedes Bild muß ein (griechisches) Grundwort gefunden werden
2. die Wortgrenzen sind festgelegt
3. jeder Buchstabe ist in seiner Stellung genau fixiert
4. der sich ergebende Text muß in die Zeit passen
Jedenfalls ist einem jeden Rätsellöser klar, dass durch
diese starren Vorgaben die Gültigkeit des Textes garantiert
ist.
Was aber bedeutet „Umdeutung eines minoischen Textes” wirklich?
1. |
Die Minoer haben für ihren eigenen Text nur solche
Zeichen verwendet, die sich auf Seite A alle, auf
Seite B zum größten Teil als griechische Buchstaben
lesen lassen.
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2. |
Sie haben genau so viele Arten und Mengen der Zeichen
verwendet, dass auf Seite A auch ein griechischer Text entsteht.
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3. |
Das haben sie so gekonnt gemeistert, dass der griechische
„Untertext” dem griechischen Trauerritual entspricht.
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4. |
Dabei kann auch der griechische Text noch als Vorbild
für spätere Schreibregeln dienen.
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5. |
Und trotzdem haben sie es noch fertiggebracht, ihre
eigene Version des Inhalts der Seite A mit den gleichen
Zeichen auf Seite B wiederzugeben.
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Wie glaubhaft ist das alles?
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